23.04.
Schon früh am Morgen schien die Sonne. Der Schnee glänzte strahlend weiß und das diesige Wetter von gestern war wie vergessen. Ein kleines Frühstück im Haus und wir sind dann gen Süden gefahren. Carson City lag auf unserem Weg, machte aber keinen so recht interessanten Eindruck, wie wir es zunächst erwartet hatten.
In Carson City, das etwas tiefer gelegen ist als Virginia City säumten schon blühende Kirsch- und Mandelbäume die Straßen. Die Bäume waren teilweise schon gut ausgetrieben, hier hatte der Frühling schon deutlich begonnen.
Zunächst ging es hinauf auf 2.300m Höhe über den Devils Pass. Schneebedeckte Berge um uns herum, sonnendurchflutet, einfach grandios. Zwischen den Bergen fuhren wir durch weite Hochtäler, selten unter 2.000m. Sage-Büsche bedeckten den Boden, leicht kann man sie mit Lavendel verwechseln, bis man an zerbröselten Blättern riecht. Dann unterscheidet sich der Geruch deutlich, Sage riecht etwas bitter, aber nicht unangenehm.
Nach dem Devils-Pass ging es zunächst etwas bergab, nur um dann bis zum Conway-Pass noch mal auf fast 2.500m emporzusteigen. Von hier ging es dann bergab. Etwa zwanzig Meilen vor dem Mono Lake haben wir den Abzweig von Body gefunden, an dem wir das letzte Mal über eine zehn Meilen lange Schotterpiste das Ghost-Town besucht haben. Diesmal haben wir au die Schotterpiste verzichtet. Kurz vor dem Mono-Lake gibt es einen wunderschönen Aussichtspunkt über den See und das Tal, in dem er liegt.
Sein Wasserspiegel ist zurzeit recht hoch. Einige Uferbereiche sind noch feucht, aber an einigen Stellen kann man auf Bretterstegen gut bis fast ans Ufer kommen. Der See gehört zu den ältesten Seen des amerikanischen Kontinentes. Er ist durch vulkanische Tätigkeit stark geprägt. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs, die jüngste ist erst etwa vor 300 Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden, die ältere schon vor über 13.000 Jahren. Der See lag damals etwa 150m tiefer als heute. Der eigentliche Ursprung des Sees liegt in der Verschiebung und Faltung der Erdoberfläche von einigen Millionen Jahren.
Heute hat er eine Ausdehnung von etwa 20km (Ost-West) und 15km (Nord-Süd). Sein Wasser hat einen hohen Salzgehalt (Carbonate) und in Verbindung mit dem Calzium aus den Frischwasserzuflüssen bildet sich Calziumcarbonat (Tufa, wie es hier genannt wird), die dann die ganz charakteristischen Säulen im und am Rand des Sees bilden. Viele sind einige hundert Jahre alt, das Alter der ältesten datiert man auf 13.000 Jahre.
Durch den Wasserbedarf von Los Angeles, die ihr Aquädukt-System bis in das Mono-Becken ausgedehnt haben wurde so viel Oberflächenwasser abgeleitet, dass der Zufluss geringer wurde als der Wasserverlust durch Verdunstung. Dadurch sank sein Wasserspiegel seit 1941 stetig. Durch entsprechende Maßnahmen wurde das weitere Sinken des Sees verhindert.
Da sein Salzgehalt so groß ist können keine Fische in ihm existieren, nur einige von speziell angepassten kleinen Krebsen und eine Art Alge können dort existieren. Die wiederum sind Nahrungsgrundlage von Millionen von Vögeln, die hier einen längeren Zeitraum im Sommer leben.
Sieht man von der höher gelegenen Straße auf den See, könnte man glauben, am Meer zu sein, so grünlich schimmert das Wasser.
Noch einige Meilen weiter und wir haben unser Tagesziel in Bishop erreicht. Ca. 1200m hoch, umgeben von schneebedeckten Bergen, ein idyllisches Bild. Und auch angenehm warm. Ein Hotel zu finden war nicht ganz leicht, da morgen die Angelsaison beginnt und hunderte von Anglern die Straßen und natürlich auch die Hotels bevölkern. Wo die eigentlich hier alle angeln wollen, wir haben es nicht erfahren. Schon im Laufe des Tages haben wir uns über die Menge der Angelboote gewundert, die auf Anhängern gezogen wurden. Ein See kurz nach Virginia City war umringt von Booten und entsprechendem „Anglerpersonal“.
Abendgegessen haben wir bei einem Chinesen, Imperial-Menü, Wontong-Suppe, Frühlingsrolle, gegrillte Krappe, BBQ-Rips, als Hauptspeise dann Garnelen mit Reis. Dazu gab’s grünen Tee und Wasser. Sehr lecker und reichlich.
Bilder von Virginia City und Mono Lake
Landkarte
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