Von Redondo Beach bis Big Sur

20.04.
Nach einem kleinen Frühstück im Bristol Mart sind wir gen Norden gefahren. Zuerst durch den Moloch L.A. dann auf der 101 nach Norden. Bei Morro Bay sind wir dann an die Küste gekommen. Von da an wurde die Landschaft immer atemberaubender. Steile Felsklippen wechselten mit flacheren Stränden, mächtige Wellen schlugen hohe Gischtwolken, einfach grandios und beeindruckend. Bei San Simeon sahen wir ein Hinweisschild auf das sagenumwobene Hearst Castle. William Randolph Hearst (1863 – 1951) war ein vielseitig interessierter Mann, der eines der größten Medienimperien erschuf, fast 100 Spielfilme in seinen Studios produzierte und acht Radiostationen betrieb.
Das Castle baute er mit seiner Architektin von 1919 bis 1947 in einem etwas 30.000ha großen Grundstück. Hundertzehn Zimmer im Haupthaus, zwei Pools mit Wettkampfmaßen, umgeben von vielen großen Gästehäusern mit ebenfalls mindestens zehn Zimmern, einem parkähnlichen Garten um und zwischen den Häusern das ist H.C. Die Zufahrt ist acht Kilometer lang und führt von Meereshöhe auf ca. 400m empor. Man hat von oben einen grandiosen Ausblick aufs Meer, seinen Privatflugplatz und nach Norden und Süden einen weiten Blick ins Land.
Seine unglaubliche Sammelwut, sein besonderes Interesse an allem mediterranen führte zu einer unglaublichen Vielfalt in der Ausstattung der Häuser und der Räume. Sein Wohnhaus ähnelt im Äußeren einer Kirche, im Inneren findet man unter anderem einen Rittersaal, in einigen Räumen an den Wänden Kirchengestühl aus dem 15. Und 16. Jahrhundert, Kopien von Wandteppichen, deren Originale u.a. im Louvre und den venezianischen Palästen zu finden sind oder Kopien von Ölgemälden bekannter Künstler als Wandteppich. Marmorfiguren aus den griechischen Sagen um die Schwimmbäder und im Garten. Kunstgegenstände überwiegend aus Auktionen bei Sothebys.
Die Vielfalt der Stile zieht sich durch alle Räume. Nicht sortiert, sondern bewusst vermischt, ein geniales Chaos. Er hat keine Stilrichtung beachtet, sondern allem seinen eigenen Stil aufgedrückt.
Nach der fast zwei stündigen Führung sind wir weiter an der Küstenstraße A1 nach Norden gefahren. In Nebel und hier bekamen wir unseren ersten Regentag seit Beginn unserer Fahrt. Ein Glück, dass wir ein Dach über dem Kopf hatten.
Viele Kurven weiter haben wir dann unsere Bleibe für die Nacht in Big Sur im „Big Sur River“ Inn ca. 170mi vor San Francisco gefunden.
Auf der Fahrt wurde es zunächst neblig, dann regnete es ein bisschen. Dann wieder Sonne. So blieb es bis Big Sur.
Fast die gesamte Strecke hatten wir schon in 2005 am Ende unserer Pazifik-Fahrt durchfahren. An manche Stellen konnten wir uns noch recht gut erinnern, an andere gar nicht mehr. An Hearst-Castle war die Erinnerung noch recht stark, auch wenn wir es damals nicht besichtigt hatten. Dennoch war unser Eindruck diesmal ein ganz anderer, da der Blick aus dem Auto ein ganz anderer ist, als auf dem Motorrad.
Nach dem Essen fing es richtig heftig an zu regnen. Blitz und Donner folgten, und Strom weg. Das hatten wir doch schon mal, auf unserer Fahrt durch den Yosemite Park. Da blieb allerdings der Strom die ganze Nacht bis in den späten Vormittag des nächsten Tages weg. Hier war es besser, nach einer ganzen Weile totaler Dunkelheit konnten wir wieder sehen.
Bilder vom Pazifik und Hearst Castle

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