Eigentlich der letzte Tag

17.04.
Nach den Horrormeldungen der letzten Tage war heute mein erster Blick ins Internet, ob der LH-Flug auf stattfinden könnte. Er war „planmäßig“ aber auf zwei Stunden früher angesetzt.
Also konnten wir wohlgemut nach dem Frühstück packen und unsere Motorräder abgeben. Bei Eagle Rider angekommen kam es wie auch in den vergangenen Jahren, die Problematik, wie all die Dinge aus dem Motorrad in die beiden Koffer passt. Eigentlich ist nichts Neues dazugekommen, aber dennoch ist die Menge der Sachen um ein Vielfaches mehr geworden. Aber auch dieses Problem ließ sich lösen. Die Koffer gingen zu und ein Wagen von dem Vermieter brachte uns zum Flughafen.
Dann am Flughafen, viele Leute aber kaum Betrieb an den Schaltern. Ein Blick auf die Anzeigetafeln zeigte auch warum. Alle Flüge annulliert. Ein Gespräch mit einem Mitarbeiter der LH ließ unsere Hoffnung auf baldigen Heimflug weiter sinken, die nächsten 72 Stunden seien keine Flüge zu erwarten. Es würde sich auch erst in zwei Tagen lohnen, wieder nachzufragen. Ganz Europa sei betroffen, an einen Ausweichflug nicht zu denken.
Na gut, aber was nun. Eine Ebene nach unten und an die Terminals zur Autovermietung. An dem ersten fühlte ich mich völlig hilflos. Ein Button zur Anwahl einer Autovermietung war leicht gedrückt, Aber die Wähltastatur versperrte den Blick auf die Telefonnummer. Als ich diese vom Nachbarterminal abgelesen, eintippen wollte kam nur eine Ansage, Operator nicht verfügbar. Der zweite Versuch dann an dem Nachbarterminal. Da ging es wie geschmiert. Button drücken, Hörer abnehmen, eine freundliche Stimme, was wir wünschten, das Versprechen innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten einen Wagen zu schicken. Nun war klar, das erste war defekt, so einfahc kann Technik sein, wenn sie man funktioniert.
Doch was macht die Technik, wenn der Mensch nicht funktioniert? Nach einer Stunde war noch kein Shuttle für uns da, dafür aber mindestens zehn Busse von Hertz, wo wir den Wagen ja mieten wollten. Des Wartens müde hielten wir den nächsten Shuttle-Bus von Hertz an. Eine kurze Diskussion mit dem Fahrer und wir konnten einsteigen. Kaum weg, rief unser Fahrer an, er könne uns nicht finden. Mag er wohl kurz nach unserer Abfahrt angekommen sein. Sein Pech. Nach einigen weiteren Zwischenhalten kamen wir bei der Vermietstation an, haben einen Nissan Altera bekommen und sind sehr wohlgemut abgefahren. Haben uns wohlig in den bequemen Polstern geräkelt und suchten zunächst enmal den Weg zur Küste. Endlich wieder Urlaub. Was noch fehlte, ein Hotel war da aber nicht zu finden. Weiter nach Süden, kreuz und quer, nichts außer Appartements, viele frei, aber keine Hotels. Also dachten wir, ein bisschen gezielter vorzugehen. Zunächst in Richtung eines Highways, dann nach Süden, ein Rezept, das uns bisher immer zu einem Motel geführt hat, die anderen Himmelsrichtungen sind natürlich auch erlaubt. So auch hier. Wir fanden in Redondo Beach das „Palos Verdes Inn“ ein nettes Hotel mit überdachtem Pool nahe dem Strand im Sparangebot zwei Nächte zahlen und die dritte dann frei. Immer noch in der Hoffnung die dritte nicht zu benötigen.
Der Hunger führte uns dann zu einem ruhigen Steakhouse geführt, nein diesmal kein Steak, sondern ein halbes Huhn mit Cesar-Salad und Corn-Bred, einem süßen Maisbrot, fast schon wie Kuchen.
Auf dem Weg zum Strand, um den schönen Sonnenuntergang zu bewundern, haben wir uns schon mal nach freien Appartements umgesehen, wenn der Vulkan auf absehbare Zeit keinen Rückflug zulässt.
Eine Bank, direkt am Strand gab uns Ruhe, die Sonne bis zu ihrem Verschwinden zu beobachten. Kühl wurde es dann aber, so dass wir gern wieder den Rückweg eingeschlagen haben.
Bilder von Redondo

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