Universal Studios

16.04.
Um sieben Uhr hat uns das erste Flugzeug, das vor unserem Fenster startete, geweckt. So haben wir uns langsam für das Frühstück fertig gemacht. Unten im Hotelrestaurant gab es ein Frühstücksbuffet mit frischem Obst, Eiern, Bratkartoffeln Speck und diversen anderen Zutaten. Gut gestärkt sind wir dann die elf Meilen zu den Universal Studios gefahren. Der Verkehr war kaum schwächer als gestern in der Rush-Hour. Aber erstaunlicherweise lief es meistens, wenn auch recht langsam. Punktgenau haben wir den Parkplatz der U.S. gefunden. Vor dem Themenpark empfing uns bereits eine lange Straße mit Souvenirs, Speiselokalen und viel Musik. So eingestimmt kamen wir dann am Eingang an. Und nun ging es erst richtig los. Da war Planung alles, um wenigstens einmal alle Attraktionen zu sehen oder mitzumachen.
Zuerst haben wir uns Shrek in 4-D angeschaut. Nach Einlass kam erst einmal die Vorstory, nicht sehr gut zu verstehen, weil englisch und wenig attraktiv. Dann wurden wir in das Kino geführt und der eigentliche Film nahm uns dann den Atem. Pfeile flogen direkt auf uns zu, Die Splitter einer Explosion flogen uns um die Ohren, eine Fee umflog uns einfach genial gemacht. Unsere Sessel holperten bei einer Kutschfahrt unter uns, kippten beim Bremsen nach vorn, bei einem Absturz von Shrek und seinen Freunden einen Wasserfall herunter, spritzte das Wasser um uns herum. Kurz man war mitten im Geschehen.
Bei dieser und den folgenden Attraktionen zahlte es sich aus, dass wir den „Front-of-Line-Pass“ gekauft hatten. Wir hatten einen separaten Eingang und ließen die Schlangen der anderen hinter uns, statt ca. einer halben Stunde Wartezeit kamen wir meist in Minuten zu Vorstellung.
Danach tauchten wir ins „House of Horror“ ein. Ein dunkler Gang, man konnte kaum den Weg sehen, mit Spinnenweben von der Decke, Gruselgestalten, die mit dem Messer oder anderen Waffen auf einen zu fielen konnten einen schon recht heftig erschrecken. Ein Teilstück führte durch eine dunkle Röhre, die sich langsam um sich drehte. Obwohl der Boden unter den Füßen waagrecht blieb, war es schwer im Gleichgewicht zu bleiben, da sich die Perspektive vertauschte, man meinte, dass der Boden unter den Füßen seitlich wegdrehte. Kalte Luft blies ins Gesicht und in Verbindung mit einer wabernden Menge an Spinnen auf einem Film vor den Augen, vermittelte es ganz eigenartige Assoziationen. Tastend kamen wir dann nach einem Spiegelsaal, natürlich auch in geisterhafter Dunkelheit zum Ausgang.
In einer Tierschau wurde dann hervorragend demonstriert, wie die Tiere ihre Kunststücke und Tricks vorführen. Eine Schau zum Tränenlachen. Ein Hund stellte sich erst tot, als er ein Leckerlein bekommen hatte, ein Schwein zog an einem Strick, um auf einer Speisekarte die Tagesspezialität von „knusprigem Schweinefleisch“ auf „knuspriges Hühnerfleisch“ abzuändern, das nachfolgende Huhn schrappte an einem Hebel vorbei und daraus wurde „knackiger Salat“.
Aber die Spitze der Komik war ein Schimpanse mit seinen nahezu genialen Grimassen. Aufgeworfene Lippen, spitzer Schnabel, herausgestreckte Zunge und ein echt menschlich wirkendes Schulterklopfen mit seinem Trainer waren nur einige der vielen Komik-Szenen aus seinem Repertoir.
Danach kam eine Vorstellung von Terminator in 3D. Eine Mischung aus Bühnenschau und 3D-Film-Auschnitten mit Schwarzenegger. Die Akteure verschwanden von der Bühne und gingen nahtlos über in die Filmszene. Eine Kampfszene S. gegen Kampfroboter, eine Verfolgungsjagd S. gegen den Terminator fegte über die Bühne. Man spürte den heißen Atem der Raketen, die abgefeuert wurden und die Splitter der zerplatzenden Roboter umschwirrten unsere Köpfe. So realistisch, dass man manchmal den Kopf zur Seite drehte, um nicht getroffen zu werden.
In Szenen aus „Waterworld“ haben sich der Herrscher der Wasserwelt, Drifter und Mariner eine Schlacht, die Mariner für sich entscheiden kann. Mit viel Spektakel, Lichteffekten und heftige Explosionen erschütterten die Szene. Ein Flugzeug durchbricht die Kulisse und landet direkt vor den Zuschauern im Wasser. (Enola war für beide wichtig, da sie eine Tätowierung von Dryland auf dem Rücken trug, hier schien es so, als ob sie mit Mariner befreundet war.) Am Ende befreit er Enola und zerstört den Tanker, der unter heftigen Explosionen in die Luft fliegt.
Zur Einstimmung haben einige Schauspieler schon vor der Vorstellung deftig mit Wasser gespritzt und dabei die Zuschauer durchaus auch des Öfteren als Ziel ausgesucht.
Eine Rundfahrt durch die Studios und diverse Filmkulissen komplettierte unseren Besuch in den Studios. Wie perfekt die Häuser aussahen, obwohl sie teils nur aufgemalt waren oder aber nur als Front existierten. Von einer amerikanischen Kleinstadt aus „Desperat Housewives“ war nur ein Haus mit Inneneinrichtung, die anderen waren nur Hülle ohne Inneneinrichtung.
Westernkulissen wechselten mit spanischen, französischen Kleinstädten ab, eine römische Historienkulisse folgte einem realistischen Flugzeugabsturz. Hier hatten sie eine komplette Boeing zerlegt und dekorativ als abgestürztes Wrack in einer Wohnsiedlung drapiert.
Einige der gezeigten Szenen existieren schon mind. seit 1991, den auch dort wurden wir in einem Studio in einem Tunnel von einem Erdbeben überrascht, ein Tanklaster rutschte von der Seite in die Zuschauerbahn, eine Eisenbahn folgte daneben nachdem die Decke eingebrochen war und von der anderen Seite gab es einen heftigen Wassereinbruch.
Eine andere Szene zeigte den Weißen Hai, als er einen Taucher zerlegte, wir haben das Wasser eines Sees vor uns zerteilt wie Moses das Rote Meer. In den Alpen hat uns ein Gewitterregen überrascht, der in einer wilden Überschwemmung endete und das bei strahlendem Sonnenschein.
Selbst das Haus aus Psycho und das Motel standen noch an der gleichen Stelle wie früher. Sie waren nur ein bisschen mehr von Bäumen eingewachsen als damals.
Heute hatte gerade Norman Bates Marion in den Kofferraum seines Autos gelegt und fühlt sich von den Zuschauern beobachtet. Als er mit dem Messer auf den Besucher-Bus zugeht, sucht dieser mit einem bissigen Kommentar schnell das Weite.
Danach kamen noch einige „Rides“, wie die Fahrgeschäfte hier genannt werden.
Ein Wasserbob durch den Jusassic-Park mit seinen Sauriern war ein spannendes und feuchtes Erlebnis und liebenswert perfekt in Szene gesetzt.
In der Welt der Simpsons haben wir in einem Fahrsimulator eine grandiose Achterbahnfahrt genossen, die uns tüchtig durchgeschüttelt hat. Man lebte bei dieser Simulation direkt in der Welt des Comics.
Szenen aus „Die Mumie“ begleiteten uns in einer anderen Achterbahn. Dunkle Abschnitte mit Horroreffekten verstärkten noch die Ausstrahlung der Bahn. Skarabäen auf der Leinwand direkt vor uns und Luftstöße um die Beine sorgten für die fast perfekte Illusion, die Viecher würden an den Beinen hochkrabbeln.
Ein krönender Abschluss für unsere Fahrt war dieser Besuch der Universal Studios, und zeigt mal wieder, dass in Hollywood die perfekten Illusionisten wohnen, und ihre Kunst mit perfekter Technik an die Zuschauer bringen.
Nun genießen wir den Abend nach unserem vermutlich letzten „echt“ amerikanischen Hamburger mit Fries und einer immensen Menge an Ketchup.
Bilder von den Universalstudios

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