Von Blythe nach Los Angeles

15.04.
Wecker 7 Uhr. Manfred war gerade am Pool, um seine morgendlichen Runden zu drehen, ich wollte ihm gerade folgen, da gab es vor unserer Zimmertür einen scheppernden Krach. Ich bin fast wieder ins Bett gefallen. Als ich vor die Tür kam, lag mein Motorrad um. Wie das? M. hatte mich dann aufgeklärt. Ein Mitbewohner mit seinem PickUp konnte wohl nicht richtig rückwärtsfahren, und hatte mein Bike als Prellbock benutzt. Bevor M. reagieren konnte, war der Übeltäter schon um die Ecke auf der Straße.
Eine gründliche Inspektion ergab zum Glück keine Schäden an meiner Maschine. Wir mussten sie nur aufrichten und das war’s dann. Jetzt hatten wir schon 2.000 Meilen ohne einen Schaden hinter uns gebracht und hätten dann beinahe durch so einen Vorfall die Reise beenden müssen.
Das am Abend beim Einchecken so großzügig angebotene Frühstück erwies sich als Kaffee, Muffins, O-Saft und eine Banane. Es gab auch schon weniger.
So waren wir dann schon vor neun auf der Piste gen Westen. Autobahn, nichts als Autobahn. So lange geradeaus, dass man schon vergessen konnte, wie man überhaupt eine Kurve fahren sollte. Bergauf und bergab. Der Verkehr war mäßig und so kamen wir wenigstens gut voran. Kurz vor der Abfahrt zum Joschua-Tree-Nationalpark eine Stunde später wollten wir eine kurze Rast machen. Und zufällig haben wir genau den Platz gefunden, den wir in 2003 nach langem Suchen angefahren hatten. Ein Veteranen-Museum aus den Weltkriegen und allen anderen Kriegen der USA mit dem General Patton als Leitfigur. Er stand überlebensgroß mit seinem Pitbull auf seinem Podest.
Ein paar Meilen weiter war dann der Ausgang zum Joschuah-Tree-Nationalpark. Der Park ist über 320.000ha groß. Überwiegend Wüstenlandschaft. Bewachsen mit den unterschiedlichsten skurril erscheinenden Pflanzen, diverse Kakteensorten, Yuccas, Ocotillos und natürlich den Bäumen, die dem Park den Namen gaben, den Joshuah-Trees.
Weite Flächen sind zur Zeit übersät mit gelb blühenden Pflanzen, die Ocotillos beginnen gerade rotleuchtend zu blühen, die Yuccas und die Joshis beginnen teilweise ihre weißen Blütendolden zu entfalten oder manche sind auch schon abgeblüht. Berghänge beginnen zu grünen, und manche Hügel sehen so aus, als ob dort jemand in jahrzehntelanger Arbeit große und kleine Steine aufgeschichtet hätte. So beeindruckend, wie wir es nicht geschafft haben, auf unseren Bildern auszudrücken.
Weiter nach Westen. Nach Rancho Cucamonga, einer recht großen Stadt ca. 70 Meilen östlich von L.A. auf der Suche nach einer Fliegenschnur, die sich Justus gewünscht hatte. In der Stadt haben wir nach mehrmaligen Fragen einen Laden der Kette BassPro gefunden. Für uns dann doch ein Erlabnis, wie dieser Laden ausgestattet ist. Eine eigene Erlebniswelt mit Bären, Aquarien, diversen Reh- Deer- und Hirscharten, Steinböcke in ihrer Lebenswelt. Der ganze Shop ist eine eigene Welt für Angler, Fischer, Jäger und Abenteurer.
Nun wurde es aber doch ein bisschen eng mit unserer Weiterfahrt. L.A. ein Koloss an Fläche, heute ein Koloss an Verkehr. 49 Meilen mal langsam, mal ein bisschen schneller, mal Stop and Go aber immer dichtgedrängte Fahrzeuge und wir dazwischen. Auf der Gegenfahrbahn konnte man glauben, die Autos seien so dicht, dass man bequem von Autodach zu Autodach spazieren könne.
Gegen 18 Uhr waren wir dann da, punktgenau wie immer vom Navi ans Ziel geführt. Und welche Überraschung, das Hotel, „Airtel Plaza Hotel“ erwies sich als ausgesprochen luxuriöses Hotel mit Pool, Whirlpools und sogar einem gut ausgestatteten Fitnessraum. Und ein sehr edles Restaurant. Da hat die Reisevermittlerin einen sehr guten Griff getan.
Bilder aus dem Joshuatreepark und dem BassPro-Shop

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