03.06.2014
Eigentlich wussten wir am Abend vorher und auch heute Morgen noch nicht so recht, bleiben oder fahren. Ausschlag gab dann letztendlich die Wettervorhersage, Windstärke bis 9. Da wollten wir nicht unter den Bäumen stehen, fallende Äste können vielleicht unangenehm werden.
So sind wir deutlich später als angedacht, erst gegen 11:00 losgefahren, aber unsere heutige Etappe war auch nur ca. 130km lang. Einziges mögliches Handicap ist die Grenze. Die Zollbeamten waren sehr freundlich, aber konsequent. Zuerst wurden wir darauf hingewiesen, dass seit Anfang des Jahres auch bei Einreise über Land, die ESTA notwendig ist. Man kann sie online beantragen, aber da kostet es, hier konnten wir die Einreise auf einem Papierformular beantragen, da war es kostenlos. Bei Einreise im Trailer werden der PKW und der RV auf nicht erlaubte Dinge durchsucht, der Zollbeamte bekommt den Schlüssel und geht allein auf Tour durch die Fahrzeuge. Bei uns haben sie dann eine Mango, zwei Avocados, einen Bund Frühlingszwiebeln und drei Tomaten beanstandet. Rindfleisch, Schweinefleisch, Wurstwaren und Käse gingen ohne Beanstandung durch. Bei dem Gemüse war „falsch“, dass es aus Mexico kam, im Stein der Avocado irgendeine undefinierbare Made sein könne usw.
Aber ansonsten ging alles sehr reibungslos vonstatten. Nach gut einer halben Stunde waren wir wieder unterwegs in Richtung Süden.
Welch ein Unterschied gegenüber Kanada, das Land war hier topfeben, wir sahen viele bestellte Felder, in Kanada gibt es oft nur Heuwirtschaft und Blaubeeren, hier war das Bild wesentlicher vielfältiger.
Auf der letzten Strecke vor unserem Ziel, dem Larrabee Statepark südlich von Bellingham, war die
Straße so eng, dass wir recht langsam fahren mussten. Leider war kaum ein Blick auf den Pazifik möglich, weil auf dem gesamten Weg eine Villa neben der anderen die Küste säumte.
Schnell war der RV aufgebaut, und wir konnten uns auf den Fußweg zu der Bucht machen, von der ich Marianne vorgeschwärmt hatte, weil sie mir im vergangenen Jahr so gut gefallen hatte. Wie groß war da die Enttäuschung, baden verboten, Rotalgen haben zurzeit den Strand vergiftet. So konnten wir uns nur in die Sonne setzen und denken, was wäre, wenn….
Bei unserem Rückweg zum Campingplatz wollten wir abkürzen, und sind auf den Gleisen einer Eisenbahn gelaufen, immer horchend, ob wieder ein lautheulender Zug uns überholen will. Und kaum hatten wir uns neben den Gleisen in die Büsche zum Campingplatz geschlagen, hörten wir den Zug laut pfeifend nahen. Glück gehabt.
Schon bald sind wir nach Bellingham gefahren, unsere konfiszierten Lebensmittel aufgefüllt, und entdeckten, dass dies ein wunderschöner alter Ort ist, den wir morgen ausführlich besichtigen wollen.



















