14.08.2011
Justus hat heute Morgen noch einmal schnell seine Angel gewässert, leider ohne Erfolg. Dann sind wir nach dem Frühstück weiter nach Norden gefahren. Zunächst am Frazer River entlang, der sich teils ein mächtig tiefes Bett in den sandigen Untergrund gegraben hatte, die Landschaft zeigte sich unwahrscheinlich braun, aber immer wieder durchbrochen mit fast unnatürlich grünen Feldern. Hier und da erschien uns manches bekannt von unserer letzten Fahrt, da sind wir allerdings in die Gegenrichtung gefahren. Mal ein See, an dem wir vor neun Jahren schon mal geangelt hatten, mal ein Tal. Allerdings ein See an dem wir Pause machen wollten, weil er uns damals so gut gefallen hatte, dass wir sogar an zwei Tagen zum Angeln dort waren, immerhin mit einer Fahrt von 70km bis zu unserem Hotel, weil es näher nichts gab, den haben wir allerdings nicht wiedergefunden.
Dann in Clinton rief Justus, guck mal da links, da sind ja die Säulen, an denen wir damals ein Schild angenagelt hatten.
Und dann nach weiteren 50km kam unsere Abzweigung am 93-Mile-House, so heißt hier tatsächlich ein Ort, Richtung Lone Butte. Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis zur Red Willow Ranch.
Ein bisschen skeptisch waren wir ja doch, ohne Anmeldung hier anzuklopfen. Aber die Skepsis war völlig unbegründet. Wir wurden empfangen wie gute Freunde, die man nach langen Jahren wieder sieht. Und obwohl die Pferde sonst ab 17:00 Ruhe haben, wurden wir noch eingeladen, einen kleinen Ritt zu unternehmen. Und wie es hier so üblich ist, mussten wir unsere Pferde selbst aus dem Paddock holen, striegeln, die Hufe säubern und satteln. Das mit den Hufen ging wie geschmiert, gelernt ist gelernt.
Und schon ging es los, etwa eine Stunde über Stock und Stein, mal ein Trab, mal mit Galopp und die schwierigen Passagen im Schritt, auf schmalen Pfaden durch den dichten Wald, über eine Flummy-Wiese (morastig, torfig) im gestreckten Galopp. Herrlich wir waren wieder wie zuhause.
Danach rief uns das Jagdhorn zum Abendessen. Und anschließend haben wir noch mit Elke, der Eigentümerin der Ranch und mit einigen Helfern gemütlich auf der Terrasse gesessen und gemütlich geplaudert. So könnte man es länger aushalten. Leider wurde es bald recht kühl, so dass wir in das Outpost, einen gemütlichen Aufenthaltsraum in einem Nebengebäude ausweichen mussten.
Beim kurzen „Heimweg“ in RV hat uns der fast Vollmond geleuchtet. Und eine Ruhe, kein Ton einfach herrlich.
Von Lillooet zur Red Willow Ranch
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