Banff, Calgary, Lake Louise

Mit den Bildern ist das so’ne Sache, ich werde sie nach und nach, spätestens, wenn wir wieder auf dem Campingplatz Internet haben, hochladen.

Lake Minnewanka
05.08.2015

Ein paar Kilometer von Banff entfernt liegt der Lake Minnewanka, ein klarer See umrandet von hohen Bergen, ca. 20km lang und recht schmal. Man kann an dem einen Ufer Tretboote, Motorboote mieten, oder auf einem Ausflugsboot eine einstündige Tour über den See unternehmen.
Auf dem Weg dorthin sind wir an einer alten Kohlenmine vorbeigekommen. Hier war bis etwa 1925 eine bedeutende Minenstadt, Bankhead. Durch den Verfall der Kohlepreise in dieser Zeit, wurde die Förderung unrentabel, der Minenbetrieb eingestellt und die Häuser an einen anderen Ort transportiert oder abgerissen. Übrig blieben nur einige Ruinen.
Wir haben einen Spaziergang zur Mündung des Cascade Rivers gemacht, am Westende in den See mündet. Weiter auf der Tour sind wir am Two Jack Lake vorbeigekommen, einem kleinen idyllisch gelegenen See. Auf dem Weg dorthin haben wir zwei Deer-Böcke am Stra-ßenrand weiden sehen, sie stören sich überhaupt nicht an den vorbeikommenden Autos. Weit unterhalb der Straße weidete ganz ruhig eine Herde weiblicher Elks mit Jungtieren.
Der Wetterbericht hat für den Tag viel Regen vorausgesagt, aber zum Glück verliefen unsere Spaziergänge trocken, teils sogar sonnig.

Johnston Canyon
06.08.2015

Auf dem Highway 1A, dem Bow Valley Parkway sind wir nach Norden gefahren, unser Ziel war der Johnston Canyon. Wir haben dort einen Spaziergang (ca. 8km) zum Lower Fall und dem Upper Fall gemacht. Wir konnten nicht glauben, dass solche Menschenmassendurch den Canyon walzen, der Parkplatz war überfüllt, einen Platz gab es nur, wenn ein anderer wegfuhr. Schon auf dem Weg zu den Falls bot sich uns ein grandioser Anblick, der noch ge-toppt wurde von den Falls. Der Weg verlief teilweise auf Laufplanken über dem Fluss, der sich in erstaunlich kurzen 8.000 Jahren eine 20m tiefe Schlucht gegraben hat.

Kleiner Ortswechsel
07.08.2015

Nach vier Nächten auf dem Campingplatz ging’s weiter zum etwa 25km entfernten Canmore, einer schönen, kleinen Stadt, die nicht so nicht so überlaufen ist wie Banff. Schöne, teils alte Gebäude säumen die Mainstreet, so macht Bummeln an den netten Geschäften vorbei, Spaß, eine alte originale aufgebaute Rangerstation zeigte uns, wie die Mounties vor 100 Jah-ren gelebt haben. Entlang dem Springcreek und seinen Backswamp-Wiesen (Feuchtgebiet) sind wir zum Bow Rivers gelaufen, immer mit Blick auf die umliegenden bis zu 3.000m hohen Bergen.
Heute war das Wetter wieder sonnig und warm.

Calgary
08.08.2015

Spontan kam die Idee, so nah an Calgary, da könnte man doch mal hinfahren. So sind wir dann am frühen Morgen los. Kaum kamen wir aus dem Tal um Canmore heraus, wurde alles total eben. Die Berge entfernten sich immer weiter, vor uns breitete sich eine große Ebene aus. Aus der Gegenrichtung kamen uns so viele Autos entgegen, dass wir meinten, alle ha-ben Calgary verlassen. Dort angekommen, verstärkte sich der Eindruck, denn alle Parkplätze waren fast leer. Zuerst sind wir auf den Calgary Tower hinaufgefahren, seine Aussichtsplatt-form liegt 192m über der Stadt, ist eines der höchsten Gebäude der Stadt. Von hier hat man einen grandiosen Blick über die gesamte Stadt und im Westen lagen die Berge, aus denen wir kamen im Dunst.
Nahe bei dem Turm ist das Zentrum der Stadt mit vielen Geschäften, tags sind die Straßen hier den Fußgängern vorbehalten. Nicht weit davon ab liegt der Bow River, der Prince’s Island umschließt. So haben wir entlang des Bow Rivers zu der Insel einen Spaziergang gemacht. Eine liebliche Landschaft mit kurzem gepflegten englischen Rasen, Spielplätzen, den unver-meidlichen Picknicktischen und einer Freilichtbühne, ein gemütlicher Parkeben, in dem man gern seine Freizeit verbringt.
An diesem Wochenende fanden hier die Afrikandeys statt. Viele Künstler von Folk bis Jazz gaben sich hier ihr Stelldichein. Am Rande viele Verkaufszelte mit afrikanischen Kunstgegen-ständen, Hüpfburg für Kinder und natürlich auch Imbissständen.

Lake Louise
09.08.2015

Heute ging es nach Lake Louise, für uns der richtige Einstieg in die Icefields. Knapp 80km von Canmore entfernt, und doch sieht es hier viel spannender aus, waren die Berge dort nur hoch und im Gipfelbereich nur kahle Felsen, waren hier viele Gipfel mit Gletschern bedeckt. Die höchsten sind etwa 3.500m hoch, gegenüber 2.000m bis 2.300m um Canmore herum.
Lake Louise heißen hier eine Stadt und ein See. Die Stadt umfasst nur wenige Häuser, eigentlich ist sie nur ein großer Andenken- und Touristenladen. Der See ist etwa 2km lang und endet direkt im Schnittpunkt von sechs Gletschern. Der Blick über den See ist einfach über-wältigend, auf der einen Seite ein riesiges Hotel, dort müsste man mal wohnen, man blickt dort über den See direkt auf die gegenüberliegenden Gletscher.
Unmengen von Kanus wurden über den See gepaddelt, dass da keine zwei zusammengesto-ßen sind, war schon erstaunlich. Wir sind am Südufer bis zum anderen Ende des Sees gelau-fen, immer mit Blick auf die umliegenden Berge und Gletscher. Mit jedem Meter hat sich uns das Bild geändert.

Zwei Seen-Tag
10.08.2015

In der Touristeninfo wurde uns empfohlen, unsere Ausflüge besonders zum Lake Louise und Lake Moraine so zu planen, dass wir entweder vor neun oder nach 18:00 Uhr da sind, da es dazwischen völlig überfüllt ist. So sind wir mal wieder entsprechend früh aufgestanden, um zum Lake Moraine zu fahren. Wie recht sie hatte, Alle Parkplätze waren belegt, als wir dort ankamen. Zum Glück schauen viele halt nur mal so eben vorbei, und so konnten wir uns in die Lücke eines abfahrenden Autos zwängen. Der See ist wunderschöne gelegen, eingebettet zwischen Dreitausendern, am Ende des Sees sind die Berge mit Gletschern bedeckt. Als ich meine Fotos aus 2012 mit dem Bild heute vergleiche, sind die Gletscher schon wieder weit zurückgegangen.
Am Westufer führt ein etwa zwei Kilometer langer Weg direkt am See entlang, den wir bis zum Ende gelaufen sind. Nach jeder Biegung bot sich wieder ein anderes Bild vom See und den Bergen darum herum. Das Wasser ist recht klar, im Gegensatz zum Lake Louise, und er schimmert teils sehr intensiv in einer türkisen Farbe.
Als wir am frühen Nachmittag wieder weggefahren sind, zeigte sich, dass die Entscheidung, früh da zu sein richtig war, an der Abzweigung zum See war eine Straßensperre eingerichtet worden, und nur wenn ein Auto rauskam, durfte eines zum See fahren.
Weil wir gestern den Weg bis zum Ende des Lake Louise nicht geschafft hatten, weil wir so spät angekommen sind, wollten wir dies heute noch nachholen. Hier fließt direkt von den um-liegenden Gletschern das milchig trübe Wasser in den See, das Mündungsgebiet dehnt sich sehr breit aus, der Boden wirkt wie heller Ton.
Verfolgt man den Flusslauf weiter nach oben, wird er zu einem reisenden Wildbach mit recht heftigen Stromschnellen.

Emerald Lake
11.08.2015

Auf dem Highway 1 sind wir noch einmal etwa 30km zurückgefahren bis zum Lake Emerald, von dem alle schwärmen. Idyllisch gelegen, umgeben von Bergen, die teilweise deutlich über 3.000m hoch sind. Dort sind wir dann die knapp sechs Kilometer um den See herumgelaufen, ein sehr bequemer Weg, mit wunderbaren Ausblicken.
Am Rückweg sind wir zu den Takkakaw Falls gefahren, einem der höchsten Wasserfällen Kanadas. Das Wasser stürzt hier 254m in die Tiefe. Gespeist wir der Wasserfall vom 350m entfernt liegenden Daly Glacier. Der Anblick ist einfach beeindruckend, wie das Wasser aus der Höhe herabprasselt, weite Gischtwolken umgeben den Wasserfall. Will man näher heran, so ist gute Regenbekleidung ratsam.
Auf dem Weg dorthin sind wir an der Naturale Bridge vorbeigekommen. Der Kicking Horse River hat sich hier in Tausenden von Jahren sein Bett in den Felsen eingegraben. Dabei ver-engt sich das Fluss auf eine Breite von wenigen Metern und strömt in das Loch unter der Fel-senbrücke, die über dem Fluss stehen geblieben ist. Man glaubt, in einen riesigen Abfluss zu schauen, solche Wirbel bilden sich hier.

Mount Whitehorn
12.08.2015

Heute mussten wir umziehen, wir haben auf diesem Platz so spät reserviert, dass wir nicht alle sieben Nächte auf dem gleichen Stellplatz bleiben konnten. Aber ohne Wasseranschluss und Sewer, hätten wir sowieso in dieser Zeit einmal unsere Abwässer entleeren müssen und Frischwasser auffüllen. Wir waren so früh fertig, doch leider war der Platz noch besetzt, als wir “einziehen“ wollten.
Unser Weg führte uns heute mit dem Sessellift bis etwa 2.000m hoch auf den Mt. Whitehorn, im Winter ein riesiges Skigebiet, im Sommer ein Wandergebiet, leider recht eingeschränkt, da hier einige Grizzleys leben, und so blieben uns nur wenige Möglichkeiten zu wandern.
Ein steiler Weg führte zu dem Kicking Horse Viewpoint, der in knapp 2.300m Höhe einen ein-drucksvollen Überblick über das Tal und die umliegenden Gipfel bietet. Leider war die Sicht recht eingeschränkt, da es sehr dunstig war. Nach drei Kilometern waren wir wieder an dem Sessellift auf dem Weg nach und unten, nicht ohne unterwegs noch eine ausgiebige Rast in einer farbenprächtigen Blumenwiese gemacht zu haben. Wir haben da die Stille und die herr-liche Luft genossen.
Zum Abschluss sind wir noch einmal zum Lake Louise gefahren, um die letzten Sonnenstrah-len am Seeufer zu genießen.

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