29.08.2013
Regen in der Nacht und beim Aufwachen. Und so sind wir noch einen Tag geblieben. Justus wollte nochmal zum Campbell River zum Angeln und ich konnte so den Ort anschauen. Die Lachse haben gelockt. Fünf hat Justus gefangen, einige beim Drill verloren, aber er war begeistert.
30.08.2013
Heute sind wir zum Stamp River gefahren. Ulkig, beim Dumpen waren wir zufällig an der gleichen Tanke wie vor zwei Jahren und auf dem Provincial Park direkt am Stamp River war als einziger der Stellplatz frei, den wir vor zwei Jahren belegt hatten, Fotobeweis.
Knapp unterhalb war eine Fischtreppe und dort stauten sich die Lachse zu Hunderten, grandios, ihnen zuzuschauen, wie sie sich in der Enge drängen oder wie sie vor oder hinter der Treppe im Fluss springen. Kaum zu glauben, wie sie diesen teils reißenden Strom überwinden.
31.08.2013
Morgens, als ich wach wurde, war Justus schon fertig zum Angeln. Leider ohne Erfolg, hier im Stamp River sind zwar viele Lachse, wir sehen sie überall, nur beißen wollen sie nicht.
In Port Alberni nur 14km weg, ist an diesem langen Wochenende Lachsfestival mit Wettangeln und Tralala. So sind wir gegen Mittag mal hin. Auf dem Festplatz war recht wenig, eine Lachsbraterei, lecker, ein Burgerstand und eine Bühne mit live-Musik, etwas wenig für uns und so sind wir bald wieder gegangen, nicht ohne den heiß geräucherten Lachs zu probieren.
Am späteren Nachmittag sind wir dann den Fluss abwärts gegangen, bis zu unterhalb der Wasserfälle zu einem Pool und haben die Lachse beobachtet, wie sie zu hunderten immer wieder aus dem Wasser gesprungen sind.
Dort hatte Justus einen unglaublichen Erfolg. Nach langem Kampf hat er einen über 90cm ( in Worten: neunzig) langen und bestimmt 15kg schweren Chinook aus dem Wasser geholt. Der war deutlich schwerer als die bisherige Bestenliste des Lachswettangelns in Port Alberni.
01.09.2013
Heute war ein ruhiger Tag, wir haben versucht an einer anderen Stelle an den Stamp River zu kommen, um vielleicht doch noch etwas zu angeln, aber ohne Erfolg. Justus hat seine Fliege noch an einem kleinen Bach gewässert und zwei kleine Forellen gefangen, zu klein leider, um sie mitzunehmen, so hat er sie wieder schwimmen lassen.
02.09.2013
Weiter geht’s nach Ucluelet. Da wir nur eine recht kurze Etappe hatten, haben wir zwei Unterbrechungen eingelegt, die erste am Taylor River an einem Parkplatz, an dem Justus vor zwei Jahren schon erfolgreich geangelt hat. Diesmal wollte er nicht so recht, so sind wir bald weitergefahren. Im Wegfahren haben wir direkt neben der Straße eine Bärenfamilie gesehen, leider konnten wir nicht halten, um einige Fotos zu schießen.
Unser zweiter Stopp war am Kennedy River, wo eine schöne Stelle zum Angeln einlud. Justus hat leider außer einem Busch nichts gefangen. Ich dachte es besser zu können und habe meine Fliege garnicht so richtig ins Wasser bekommen, da sie sich bei jedem Versuch sie auszuwerfen, um die Angelrute verwickelte.
In Ucluelet haben wir unsere „Zelte“ auf dem gleichen Campingplatz aufgebaut, den wir schon vor zwei Jahren aufgesucht hatten.
Neben dem Office hing ein Plakat, das zum Lachs- oder Heilbutt-Angeln einlud. Dem konnten wir nicht widerstehen und haben gleich für den nächsten Tag eine Sechs-Stunden-Ausfahrt gebucht.
Nach dem Aufbau haben wir noch die Umgebung erkundet, um zu sehen, wie sich die Gegend in den letzten zwei Jahren verändert hat, es sah das meiste noch so aus wie damals. Aber es war schön die Erinnerungen aufzufrischen.
03.09.2013
Morgens um acht waren wir am Boot nach einem Fünf-Minuten-Fußweg, denn der Campingplatz liegt direkt neben dem Hafen. Kaum da ging’s schon los. Im Hafen noch glattes Wasser, doch dann wurde es recht wellig, draußen waren Wellen von ein bis zwei Metern Höhe. Nach einer knappen Stunde hatten wir unser Ziel erreicht, eine ausgedehnte Sandbank, auf denen der Heilbutt zu finden ist. Ankern, Köder präparieren, Lockmittel auslegen und dann die Angeln ins Wasser. Warten. Doch dann bog sich die Rute von Justus. Nach einem kurzen aber heftigen Drill konnte er den ersten Heilbutt an Bord ziehen. Er war ca. einen Meter lang. Wieder warten. An meiner Rute tat sich wenig, einmal war der Köder abgefressen, sonst nichts. Und so konnte Justus gemütlich seinen zweiten Heilbutt ins Boot ziehen, etwas kleiner als der erste aber trotzdem.
Dann bog sich meine Rute, da kam die Frage, ist deiner oder meiner größer? Aber als der Fisch an die Oberfläche kam war es gar kein Heilbutt. Was war es? Ein Hai, knapp einen Meter lang.
Wo einer ist, da findet sich auch noch ein zweiter. Recht bald konnte ich meinen zweiten Hai drillen. Der war dann deutlich länger als der erste.
Doch danach war lange Ruhe an der Angel. Einige Male hat wohl ein Fisch am Köder geknabbert, denn der musste des Öfteren erneuert werden. Unser letzter Fang war dann noch ein Hai, so wie mein erster, den Justus drillen konnte. Danach war Ruhe, kein Fisch wollte mehr beißen. Und so sind wir dann gegen zwei Uhr bei auffrischendem Wind mit über 60km/h über die Wellen geflogen.
Heute Abend gibt’s Heilbutt.